Vereinsjahr 2018

Nach der HV ist vor der HV, wenigstens für den Chronisten, denn es ging gleich am folgenden Tag weiter mit unserm Vereinsleben. So starteten wir am Morgen des 17. März um 09:45 Uhr zum Abenteuer „MannSingt“ in Richtung Heiden. Am Vormittag stand die Probe für den Gesamtchor am Abend auf dem Programm. Nach dem Mittagessen wurden wir nach Wolfhalden gefahren, wo der erste Block mit drei Chören, dem Coro Bregalia und den Arboner Sängern über die Bühne ging. Der nächste Einsatz fand in der Kirche in Heiden statt. Hier waren unsere Partner Helvetia Rorschach und Eintracht Flawil. Bei beiden Auftritten sagen wir „das Lied, am Sonntig Morge, am kühlenden Morgen, in die blühende Welt und Appezöller Lendli“. Um 19:00 Uhr begann das Gesamtchor-Konzert in der Kirche Heiden. Es war überwältigend was 250 Männerstimmen zu leisten im Stande sind, das die Zuhörer immer wieder zu herzlichem Beifall animierte. Nach eineinhalb Stunden legten wir den Weg von der Kirche zum Kursaal zum x-ten Mal, dieses Mal bei heftigem Schneetreiben, zurück. Leider warteten wir geschlagene eineinhalb Stunden auf das wohlverdiente Abendessen. Unser Chor war mittlerweile auf zehn Mann zusammen geschrumpft und unser Präsi war wegen der langen Warterei leicht angesäuert. Nach dem Abendessen kam Bewegung in unsere Reihen, die Autos, die weit weg vom Kursaal abgestellt waren, sollten nun etwas in die Nähe geholt werden. Rolf und Andreas gingen gezielt auf den Parkplatz beim Schwimmbad zu, Rolf fuhr zurück und Andreas und Engelbert wollten dessen Wagen holen. Nur, es war nicht ganz so einfach, denn erstens wusste Engelbert nicht so genau wo sein Wagen stand, und zweitens verwandelte der Schnee alle Autos in weisse Hügel. Sie wurden aber irgendwann fündig und die Aktion konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Das war aber nicht die einzige Panne, Antonia verlor ihr Handy, es wurde aber von uns entdeckt und mit nach Hause genommen. So verließen wir gegen 23 Uhr das Vorderland, aber die Heimfahrt wurde zur echten Gedulds-probe. Die Strassenverhältnisse liessen keine hohen Tempi zu, so dass es beinahe Mitternacht wurde bis wir glücklich und heil, aber hundemüde in Appenzell ankamen.
Am Palmsonntag war eine Abordnung von 8 Männer und 4 Frauen unseres Chores zu Besuch in der Kirche Stein, anlässlich des Konzertes des a Capella Chores VOXBOX, den unsere Antonia dirigiert.
Am Karfreitag, dem 30. März, dem höchsten Feiertag der reformierten Kirche, sangen wir folgende vier Lieder; „Du grosser Gott“, zusammen mit der Gemeinde, „Tebje Pojem“, „ich bete an die Macht der Liebe“ und „das Morgenrot“ und zum Schluss des Gottesdienstes nochmals „Du grosser Gott“. Wir wurden mit einem herzlichen Applaus verabschiedet, beim Auszug aus der Kirche bekam ich folgendes zu hören; „Ihr habt wunderschön gesungen und wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich nur wegen euch in die Kirche gekommen“. War doch ein schönes Kompliment, zwar nicht gerade für den Pfarrherrn, aber umso schöner für uns. Nach dem Gottesdienst versammelten wir uns in der Landsgemeinde Stube des Hotel Säntis zum Apéro. Dabei wartete unser Präsi Andreas mit einer Überraschung auf, er verteilte Ostereier an alle Mitglieder und an Antonia verbunden mit einem mehr oder weniger träfen Spruch. Herzlichen Dank für diese sehr sympathische Geste.
Nun rückte der Termin für die Landsgemeinde immer näher, es galt also die drei Lieder, die wir an diesem Anlass singen werden zu üben. Dieses Jahr dirigierte Andrea die beiden Chöre
Alpstee Brülisau und unsere Harmonie. Die erste Probe fand im Hof Weissbad statt, die Hauptprobe in der Kirche in Appenzell. An diesem wunderschönen Sonntagmorgen trafen wir
uns um 8:30 Uhr in der Stephanskapelle zum Einsingen. Das „Gebet zur Landsgemeinde“ und am Ende des Gottesdienstes „Ode an Gott“ klangen hervorragend, so dass wir uns die „Södwurst“ im Hof redlich verdient hatten. Gut gestärkt und bestens gelaunt begaben wir uns auf die Gasse, um kurz vor dem Abmarsch zum Landsgemeinde Platz, die „Schlachtenfeier“ zu intonieren. Damit waren unsere gesanglichen Verpflichtungen zu Ende, nun folgten die Bürgerpflichten an der Landsgemeinde.
Am 1. Mai fiel die Probe aus, dafür ging es eine Woche später mit vollem Elan an das Üben der Lieder für Rheintaler Singfest. Ausgerechnet bei der zweitletzten Probe erschienen ganze neun Männer in der Hofwies. Andreas war darüber so sehr erbost, dass er am nächsten Tag eine E-Mail versandte, die sich gewaschen hatte, er verwendete sogar einen Ausdruck aus der Fäkaliensprache. Wie auch immer, es nützte auf jeden Fall, denn zur letzten Probe waren fast Alle anwesend. So ging es am Samstagmorgen, den 16. Juni ins Rheintal nach Heerbrugg. Die drei Lieder; „ jetzt kommen die lustigen Tage“, „en Sonntig Morge“ und der „Fliegermarsch“ sollten nun sitzen. Einsingen, Vortrag und Expertengespräch gingen in munterer Folge über die Bühne, so dass wir schon bald zum Mittagessen in der Mensa antreten konnten. Der kulinarische Genuss hielt sich allerdings in Grenzen, der Braten war leider etwas zäh und trocken, das Gemüse etwas gar knackig, dafür war der Kartoffelgratin recht gut. Am Nachmittag hörten wir uns noch einige Vorträge an, genehmigten einige Bierchen bevor wir den Heimweg antraten, auf dem wir im Sammelplatz noch einen Halt einschalteten.
Am nächsten Morgen trafen wir uns bereits um 10 Uhr im „Alpsteeblick“ wieder, um dem „Hölzli Mati“ zum 90. Geburtstag ein Ständchen zu bringen. Andreas trug ein launiges Gedicht vor, indem er pro 10 Jahre, durch einen unserer Sänger, eine Blume überreichen liess. Das so gefeierte Ehrenmitglied freute sich sehr über unsern Gesang und er bedankte sich mit einer kurzen Ansprache. Anschliessend wurden wir zum Apéro eingeladen, bei dem sich an-geregte Gespräche entwickelten. Mit den besten Wünschen und einem herzlichen Dank verabschiedeten wir uns gegen die Mittagszeit.
Ein paar Tage später erhielten wir die erfreuliche Nachricht, dass unser Gesang in Heerbrugg mit dem Prädikat „sehr gut“ beurteilt wurde. Das akribische Üben der drei Lieder, die Hart-näckigkeit, der Enthusiasmus und die Leidenschaft von Antonia und der tolle Einsatz aller Sänger haben sich also gelohnt.
Am 26. Juni feierten wir das traditionelle Sommernachtfest in der Halle der Firma Langen-egger. Ausser Roger, der in England weilte, waren alle Sänger zugegen. Nach dem Apéro und dem ersten Gang sangen wir für unsere Damen einige Lieder, die durchwegs mit riesigem Applaus verdankt wurden. Unser Grillmeister Emil Goldener beendete unsern Gesang, indem er uns zum Abholen seiner Grilladen aufforderte. Engelberts Teigwaren waren mittlerweile auch al dente und somit stand dem Abendessen nichts mehr im Wege. Es hat wieder, wie immer, hervorragend geschmeckt. Zu trinken gab es einen feinen Chianti, Wasser oder Bier, es hatte für alle etwas Passendes. Alsbald traten wir gestärkt zum zweiten Gesangsblock an. Antonia trieb uns wieder zu Höchstleistungen an, die Zuhörerinnen waren hell begeistert und uns allen hat es sehr viel Freude bereitet, vor allem der begeisterte Applaus trug wesentlich dazu bei. Den, von Böhlis Alfred gesponserte Dessert, hatten wir nun redlich verdient und ein von Brigitte servierter Kaffee mit etwas Hochprozentigem passte natürlich wunderbar dazu. Völlig überraschend ergriff Vizepräsident Adolf das Wort, er würdigte die Arbeit und den Einsatz unseres Präsidenten Andreas und dessen Gattin Maria. Sie soll ja nicht ganz unschuldig daran sein, dass Andreas damals das Präsidium übernahm. Mit einer feinen Flasche Wein und einem Blumenstraus bedankten wir uns alle ganz herzlich bei den Beiden. So langsam lichteten sich die Reihen und die Heinzelmännlein und Weiblein begannen die Dekorationen wieder abzubauen, die Tische und Bänke zusammen zuklappen und die Lagerhalle wieder ihrem eigentlichen Zweck zuzuführen. Zum Abschluss musste noch eine Flasche Appenzeller Alpenbitter daran glauben, bevor wir uns weit nach Mitternacht verab-schiedeten. Ein herzliches „vergöllst Gott“ sei hier der Familie Langenegger ausgesprochen.
Am 21. August traten wir zur ersten Probe nach den Ferien zusammen. Ausgerechnet Andreas, der uns per Mail aufforderte vollzählig zu erscheinen, glänzte durch Abwesenheit. Es gab aber noch zwei weitere Absenzen, Guido fehlte Ferienhalber und Ruedi Krankheitshalber. Antonia hatte das Gefühl, wir hätten während den Ferien etwas Rost angesetzt. Zum Schluss galt es noch die Geburtstage von Urban, Engelbert, Hans und Antonia zu feiern.
Die folgenden Proben standen ganz im Zeichen des Auftrittes im Altersheim Gontenbad. Am 30. September war es soweit, um 14:30 Uhr standen wir fast vollzählig, Rolf fehlte, er war am Tattoo in Luzern, im Aufenthaltsraum des Heimes, alle im gewünschten Outfit; im weissen Hemd und dunkler Hose. Wir sangen in zwei Blöcken je fünf Lieder mit einer kurzen Pause dazwischen. Unser Gesang erfreute die grosse Zuhörerschaft, der herzliche Applaus war Ausdruck davon. So mussten wir zum Schluss noch zwei Zugaben zum Besten geben, ehe wir mit dem besten Dank und einer Schale mit Süssigkeiten entlassen wurden. Nachdem unsere Kehlen bestens befeuchtet waren ging unser Weg weiter nach Stein, wo eine Führung von Antonia durch die Schaukäserei auf dem Programm stand. Antonia erledigte dies mit viel Charme und Sachverstand, wie ein gestandener Profi und selbst alteingesessene Appenzeller konnten noch etwas dazu lernen. Sie konnte selbst mit Jahreszahlen, wie; der Landteilung, der Reformation, dem Kalenderwechsel; vom Julianischen zum Gregorianischen; und der Helvetik brillieren. Turi hatte mal wieder das Mundwerk vor dem Gehirn eingeschaltet, deswegen hatten er und Albert, wegen der Jahreszahl des Wiener Kongresses eine gegen-teilige Meinung, aber Albert hatte natürlich Recht, der Kongress fand vom September 1814 bis im Juni 1815 statt. Nach diesem sehr intresanten Rundgang liessen wir uns im Restaurant nieder um den Käsegeschmack runter zu spülen und noch zwei Lieder zu singen. Mit einem herzlichen Dankeschön verabschiedeten wir uns für gut zwei Wochen von Antonia.
Ab Anfangs Oktober wurden die Lieder einstudiert, die wir am 1. Adventssonntag in der Klosterkirche sangen. Es waren dies; „frohe heil ´ge Weihnachtszeit“, „Ich falte still die Hände“, „Sanctus“ und „Hell erstrahlen nun die Kerzen“. Um 8 Uhr 20 waren alle, ausser unserm lieben Freddy, auf der Empore anwesend. Doch während des Einsingens erschien auch der verloren geglaubte Kollege. Dank dem beherzten Einsatz aller Sänger und unserer Dirigentin gelangen diese vier Lieder recht erfreulich. Nach dem Gottesdienst verschoben wir uns ins Restaurant Flade zum Apéro.
Am 24. November besuchte eine stattliche Delegation unseres Chores das Konzert der VOXBOX, dem a Capello Chor aus Stein, der von unserer Antonia geleitet wird. Die evangelische Kirche in Bühler war gut besetzt und das Konzert bot ein paar sehr gute Songs, einer sogar mit ein paar Kindern der Sängerinnen. In den Pausen erzählte der Bühler Pfarrer Lars Syring eine etwas schräge Adventsgeschichte.
Am 13. Dezember wurde unser Ehrenmitglied Kurt Oberhänsli zu Grabe getragen. Es war für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir ihn mit dem Fahnengruss auf dem Friedhof und drei Liedern während der Abdankungsfeier in der evangelischen Kirche ehrten. Nach dem Gottesdienst waren wir im Restaurant Hof zum Apéro geladen, dachten wir uns, dass es aber einen schön zurecht gemachten Aufschnitt Teller mit allem Drum und Dran gab, damit hatten wir nicht gerechnet. So kam es, dass sich verschiedene Kollegen vom Mittagessen zu Hause abmelden mussten.
Am 18. Dezember kamen wir zum letzten Mal in diesem Jahr zusammen. Auf dem Freuden- berg genossen wir das gemeinsame Weihnachts Essen. Bis auf Peter Raschle waren alle Mann und natürlich auch Antonia an Bord. Wir taten uns an einem feinen Rinds-Kabir Geschnetzeltem mit Kartoffelstock und vielen verschiedenen Gemüsen gütlich. Da unsere Kasse die Schwindsucht hat durften wir die Getränke dieses Jahr selber bezahlen. Einige Lieder und ein Brief an das Christkind von Turi vorgetragen, trugen zur Unterhaltung bei.
Man verabschiedete sich mit den besten Wünschen zu Weihnachten und dem neuen Jahr bis zur nächsten Probe Ende Januar 2019.
Wie bereits gesagt; dauerten die Ferien dieses Jahr etwas länger, denn bis Karfreitag und der Landsgemeinde fliesst noch viel Wasser die Sitter hinunter, das heisst, es ist noch genügend Zeit um die geplanten Lieder zu üben. Zu dieser ersten Probe, man glaubt es kaum, aber es geschehen immer noch Zeichen und Wunder, brachte Antonia einen neuen Sängerkameraden Namens Stefan mit. Wir entdeckten sehr bald, dass wir einen vorzüglichen ersten Tenor gewinnen konnten. Wir werden ihn sicher heute Abend offiziell in unsern Verein aufnehmen.
Am 15. März, also vor vier Tagen feierte Rolf seinen achtzigsten Geburtstag auf dem Freudenberg, zu dem auch wir eingeladen waren. Wir sangen fünf Lieder, Andreas hielt eine kurze Laudatio, Antonia sang zu Ehren des Geburtstagskindes ein irisches Volkslied, anschliessend durften wir ein feines Vesperplättli geniessen. Leider ging mit der Begleichung unserer Getränke etwas schief, nach der Aussage der Kellnerin war eigentlich nur das erste Gertränk gratis, das wurde aber schlecht bzw. gar nicht kommuniziert, so stürzten wir unsern Rolf in zusätzliche Unkosten. Entschuldigung, war keine Absicht, ist nur etwas blöd gelaufen.
Dies war ein Abriss unserer Aktivitäten im vergangenen Vereinsjahr, allerdings ohne Gewähr auf Vollständigkeit.

Appenzell, den 19. März 2019
Euer Chronist Turi Langhans