Nach der gut verlaufenen Generalversammlung vom 13. Mai 2017, an der Guido durch Abwesenheit glänzte, dafür aber unser Ehrenmitglied Kurt Oberhänsli an-wesend war, wird unser Vereinsschiff wieder in ruhigeren Gewässern kreuzen. Es galt zwei Austritte, von Emil Breitenmoser und Peter Haas zu verdauen, zum Glück wird uns aber Karl Dörig erhalten bleiben. Der Wechsel auf dem Dirigentenpodest verlief reibungslos. Rolfs Verdienste um unseren Verein wurden gebührend gewürdigt und mit einem schönen Geschenk in Form eines Besuches der Bregenzer Festspiele mit allem Drum und Dran vergolten. Antonia wurde einstimmig und mit grossem Applaus als Dirigentin gewählt.
Die nächsten Proben galten dem einüben der Lieder, die wir am Sommer-nachtsfest bei Engelbert und Elisabeth intonieren werden. Antonia macht dies mit grosser Akribie, besteht auf guter Aussprache und Leidenschaft. Mäniglich ist begeistert von der Gestaltung ihrer Proben.
Nun war er also da, der Abend der Wahrheit, an dem wir unsern geschätzten Damen zeigen konnten was uns Antonia in relativ kurzer Zeit beigebracht hatte. In der hübsch dekorierten Halle der Langeneggers ging das Sommernachtsfest über die Bühne. Emil Goldener amtierte als Grillmeister, Engelbert war für den Salat und die Beilagen zuständig und Brigitte Fässler machte sich als Kellnerin nützlich. Im Hintergrund schaute die umsichtige Elisabeth, dass alles seinen ge-regelten Gang nahm. Zum Auftakt des Abends begrüsste Andreas die anwesenden Damen, bedankte sich fürs kommen und für die Gastfreundschaft der Familie Langenegger, stellte unsere neue Dirigentin Antonia vor und wünschte allen einen geselligen und gemütlichen Abend. Nun sangen wir ein paar Lieder, zum ersten Mal vor recht kritischem Publikum, das zum Schluss nicht gerade frenetisch, aber sehr herzlich applaudierte. Auch Antonia gab eine kurze Kostprobe ihres gesanglichen Könnens ab, dabei kam ich mir mit meinem piepsigen Stimmchen wie ein Weisenknabe vor. Nach dem vorzüglichen Abendessen und vor dem, von Böhlis Alfred gespendeten Dessert, trugen wir den zweiten Liederblock vor. Nach dem die letzten Töne verklungen waren, durften wir den verdienten Beifall entgegen nehmen. Auch Antonia war im Grossen und Ganzen mit unserer Leistung zufrieden. Nach und nach machten sich die Ersten auf den Heimweg, mit den besten Wünschen für einen schönen Sommer und der Bitte nach den Ferien wieder vollständig zu den Proben zu erscheinen. Zum Schluss sei den Langeneggers ein herzlicher Dank für ihre Gastfreundschaft ausgesprochen.
Am 22. August fand die erste Probe nach den Ferien statt. Bis auf Felix und auf Albert, der an diesem Tag sein Geschäft verkaufte und Guido, der trotz seinem Oberschenkelhalsbruch schon wieder mit dem Velo unterwegs war, waren alle Mann an Bord. Antonia drückte jedem von uns ein Notenblatt von „My Way“ auf Deutsch in die Hand, von dem wir ganz schüchtern versuchten die ersten paar Töne zu singen. Also von Frank Sinatra sind wir noch weit entfernt.
Am 13. September begleiteten wir unser Ehrenmitglied Josef Weibel auf seinem letzten Weg. Wir ehrten ihn mit dem Fahnengruss bei der Friedhofkapelle und mit drei Liedern während der Abdankung in der Pfarrkirche. Leider ging das erste Lied etwas in die Hose, wir werden aber daraus lernen. Am ersten Oktober erhalten wir die Gelegenheit uns zu verbessern, wenn wir in Gontenbad und im neuen Pflegeheim „Alpsteeblick“ singen werden.
Nun war es soweit; um 14:30 Uhr begann unser Vortrag vor fast vollen Rängen mit dem ersten Liederblock. Die alten Menschen waren sehr erfreut, gab es doch nach jedem Lied einen herzlichen Applaus. In der Pause genehmigten wir uns einen Schluck Weissen oder ein Goba Wasser von nebenan. Den zweiten Teil und zwei Zugaben brachten wir ohne Probleme über die Bühne und alsbald wurden wir mit herzlichem Dank der Anwesenden entlassen. Wir dislozierten im Anschluss zum Alters- und Pflegeheim „Alpsteeblick“ nach Appenzell. Im Aufenthaltsraum im dritten Stock begrüssten wir unseren Sängerkameraden Toni samt Familie. Im kleineren, intimeren Rahmen, aber mit den gleichen Liedern versuchten wir etwas Freude und Heiterkeit in Tonis Alltag zu bringen. Seine glänzenden Augen verrieten uns, dass uns dies voll und ganz gelungen war. Zum Schluss bedankte sich seine Tochter Daniela im Namen der Familie Fässler und machte uns einen Umtrunk im Restaurant beliebt, dem wir natürlich nicht wiederstehen konnten.
Etwas kann ich aber ums Verrecken nicht verstehen, dass sich einige unserer Mitglieder nicht an die Empfehlung in Sachen Kleiderordnung, moderner ausgedrückt wäre „Dresscode“ unseres Präsidenten halten können. Was wäre das für ein schönes Bild gewesen, wenn alle in weiss/schwarz erschienen wären, Antonia konnte es doch auch.
Im Oktober fielen drei Proben aus, sodass es nachher umso dringlicher wurde die Lieder für den Auftritt am ersten Advent in der katholischen Kirche Appenzell zu proben. Albert fiel einige Zeit aus, der Grund dafür war eine Hüftgelenk Operation, dafür erschien Böhlis Alfred wieder vermehrt, aber leider nur vorübergehend, zu den Proben.
Nun war es soweit, erster Adventsonntagmorgen um 8:20 Uhr, alle Sänger waren „putzt und g‘strälet“ oben bei der Orgel vereint nur, es fehlten 3 wichtige Akteure, unsere Dirigentin, der Pfarrer und der Organist. Die ersten zwei genannten mussten ihre zu Hause vergessenen Papiere holen, was mit dem Organisten los war entzieht sich meiner Kenntnis, schliesslich waren aber doch noch alle rechtzeitig vor Ort. Antonia war etwas aufgeregt, sie wollte mit Schwung und Andacht auf ihr Podium steigen, dieses hielt aber ihren Kräften nicht stand. Zum Glück waren ein paar stämmige Männer zugegen die schlimmeres verhindern konnten. Über die ganze Messe verteilt gaben wir unsere einstudierten Lieder zum Besten. „Tebje Pojem, Heilig, das Morgenrot und ich bete an die Macht der Liebe“ kamen ganz passabel aus unseren Kehlen. Nach der Messe wechselten wir die Lokalität, von der Kirche ging es zum Café Adler. Erfreulich viele Partnerinnen und Partner, hier handelte es sich um Antonias Mann Hans Peter, nahmen am Apéro teil. Nach einer Tasse Kaffee und einigen Gläschen Wein sangen wir ein paar Lieder. Hans Fässler hatte die glorreiche Idee, Antonia um eine Kostprobe ihres gesanglichen Könnens zu bitten. Was wir zu hören bekamen war absolute Extraklasse, die mit einem frenetischen Applaus belohnt wurde. Ja, wenn wir alle so singen könnten, gingen wir diesen Sommer auf Europatournee. Andreas bedankte sich für das vollständige Erscheinen und Antonia dafür, dass wir sie klaglos ausgehalten hätten. So gegen zwölf Uhr nahmen wir guter Dinge und frohgelaunt den Heimweg unter die Füsse.
Bei der letzten Probe im Jahr 2017 ereignete sich historisches. Seit über 160 Jahren, auf jeden Fall seit Menschengedenken ist es nie vorgekommen, dass ein ganzer Stimmenblock nicht anwesend war. Unsere Erstbassisten haben dieses einmalige Ereignis nun tatsächlich geschafft. Ich verzichte kameradschaftlicher Weise auf einen Kommentar, es kann sich jeder selber einen Reim darauf machen.
Am 19. Dezember stand unser traditioneller Chlausabend auf dem Programm. Andreas lud uns in das Restaurant Rose an der Gontenstrasse ein. Bis auf Peter Raschle, der leider krank danieder lag, kamen alle Sängerkollegen zu diesem schönen Anlass. Nach dem Apéro, den wir im Restaurant zu uns nahmen, liessen wir uns an den schön gedeckten Tischen im kleinen Säali nieder. Nach einem feinen Salat kamen reich befrachtete Platten mit Obst und Früchten, mit Gemüse aller Art und jede Menge Fleisch auf die Tische. Dazu kamen einige delikate Saucen, Pommes frites und Kroketten. Rotwein und Mineralwasser mit und ohne Blöterli rundeten das Ganze ab. Es wurde aber nicht nur gegessen, es wurde auch ausgiebig gesungen, Antonia und Roger trugen sogar zwei englische Weihnachtslieder vor. Zum Dessert wurde Eistorte, oder so etwas Ähnliches aufgetragen, wozu ein heisser Kaffee vorzüglich passte. Einige gelüstete es noch nach einem kühlen Bier vor dem Heimweg, der so nach und nach angetreten wurde. Es war ein würdiger, schöner Abschluss unseres Sängerjahres 2017. Am nächsten Tag hatten Albert und Turi noch eine bilaterale Dächlikappen Tausch-aktion zu bewältigen. Der Schuldige dabei war leider meine Wenigkeit.
Am 1. Februar verstarb unser langjähriges Mitglied Toni Fässler, er wurde am 9. Februar in Gais zu Grabe getragen.
Die Proben im neuen Jahr zielen auf vier wichtige Ereignisse hin, das wären MannSingt, der Karfreitag, die Landsgemeinde und das Rheintaler Singfest, ein recht ambitioniertes Programm, wie mir scheint. Diese Einsätze finden aber alle erst nach unserer heutigen Hauptversammlung statt, der erste ist allerdings schon Morgen.
Das waren sie nun; die wichtigsten Vorkommnisse des Vereinsjahres 2017/18, allerdings ohne Garantie auf Vollkommenheit. Herzlichen Dank für Euere Aufmerksamkeit und „no en schöne Obed“ euer Schreiberling Turi Langhans.
Einige Zahlen über die Mitglieder des MC Harmonie Appenzell
Ich habe in meiner Chronik von einem historischen Ereignis berichtet, ich nehme an das die folgende Zahl ebenso historisch ist, das war sehr wahrscheinlich noch nie der Fall. Es handelt sich um das Durchschnittsalter unserer Mitglieder es beträgt in diesem Jahr stolze 71.2 Jahre.
Das geht ja eigentlich noch, in dem Verein, dem ich als Präsident vorstehe ist das Durchschnittsalter 79 Jahre.
Unser ältestes Mitglied ist Ferdi Neff mit 82 Jahren, gefolgt von den beiden Thurgauern Rolf Schädler und Turi Langhans mit 79 Jahren.
Unser Jüngster ist Urban Fritsche mit 45 Jahren.
Hier noch einige Zahlen über die Dauer der Mitgliedschaft im MC Harmonie Appenzell.
Mit Abstand am längsten sind Rolf Schädler und Alfred Sutter dabei nämlich 51 Jahre.
Ferdi Neff hat 44 Jahre auf dem Buckel.
38 Jahre sind Albert Streule, Freddy Rohr und Engelbert Langenegger dabei.
Es folgt mit 33 Jahren Peter Raschle.
Die nächsten Beiden; Guido Corti und Andreas Hamm bringen es auf 29 Jahre.
Dann folgen Ruedi Huber mit 23, Karl Dörig mit 22 und Felix Drexel mit 21 Jahren.
Noch nicht auf 20 Jahre brachten es Adolf Steuble mit 19, Roger West mit 14, Hans Fässler mit 11 und Urban Fritsche mit 10 Jahren.
Die zwei Schlusslichter bilden meine Wenigkeit mit 2 Jahren und Antonia Brown mit einem Jahr.