Vereinsjahr 2016

Unser Aktuar und Chronist Roger West äusserte den Wunsch, das Verfassen der Chronik in andere Hände zu geben. Bei einem, bzw. einigen Gläsern Wein kam der Gedanke auf, unser neues Mitglied Turi könnte diesen Job übernehmen. Der Vorschlag wurde von der Kommission als gut befunden und Turi war ebenfalls damit einverstanden.
Auf Anfang dieses Jahres trat also Turi Langhans dem Männerchor auf Wunsch unseres Dirigenten Rolf bei. Als erster Tenor sollte er die «Wiechser», wie «Brummli» Guido diese Stimmlage zu nennen pflegt, verstärken. So nahm er den Platz zwischen Felix und Urban ein.

Am 11. März stand die Hauptversammlung im Hotel Hecht auf dem Programm. Die Traktanden wurden speditiv abgehandelt, Hugo wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt und damit zum Ehrenmitglied ernannt. Kläus Manser und Turi Langhans wurden in den Verein aufgenommen. Es war ein sehr geselliger Abend, sangen wir am Schluss doch noch mit einer Combo aus Österreich. Leider verliess uns Kläus einige Tage später wieder, Grund: unbekannt!

Die ersten Proben galten dem Auftritt in der evangelischen Kirche am Karfreitag. «Der am Kreuz ist meine Liebe», «Herr deine Güte», «Sanctus» und «Agnus Dai», diese vier Lieder wurden nun intensiv einstudiert und am 25. März zum Besten gegeben. Nach dem Gottesdienst begaben wir uns zusammen mit einigen Angetrauten bzw. mit unserem Fanclub, wie Roger unsere Damen benannte, in die Landsgemeinde Stube im Hotel Säntis.

Als nächstes galt es unser Augenmerk auf den Landsgemeinde Gottesdienst zu richten. «Herr Gott», «die Ode an Gott» und die «Schlachtenfeier» galt es dafür zu proben. Am 12. April fand eine gemeinsame Probe mit den Oberdörflern in Brülisau statt. Andrea Richle vom MC Alpstee dirigierte in diesem Jahr in der Kirche. Sie wollte, dass das Anthem auswendig gesungen werde, was bei einigen von uns auf Opposition stiess. Wir versuchten es trotzdem und siehe da, es klappte ganz gut. Unsere Vorträge fanden recht guten Anklang, leider drückte das Wetter etwas auf die Stimmung. Die «Südwoscht» im Alpstein und der Umtrunk am Nachmittag im Löwen rundeten das Ganze ab. Allerdings war die Sitzordnung im Löwen etwas komisch, einige von uns sassen in der alten Bar, ein paar andere im Saal, aber meines Wissens sprechen sie im Löwen auch deutsch!

Nach der Landsgemeinde galt es nun uns auf das Gesangsfest in Oberbüren vorzubereiten. Wegen der Raiffeisen GV fiel eine Probe aus, darum drängte uns Rolf jetzt erst recht die Proben ernsthaft anzugehen. Peter Raschle kam inzwischen von seiner Weltreise zurück und verstärkte den 1. Bass wieder massiv. Dafür musste sich der 1. Tenor von Toni Fässler verabschieden (aber jetzt händ mir jo zum Glück wieder es Toneli), der leider vor längerer Zeit in Nottwil hospitalisiert werden musste. So wie es zurzeit aussieht wird er für immer auf den Rollstuhl angewiesen sein.

Am 29. April fand in Rehetobel die Delegierten-Versammlung des Appenzellischen Chorverbandes statt, an der Andreas, Ruedi und Turi teilnahmen.

Am 28. Mai ging das Gesangsfest in Oberbüren über die Bühne. An diesem Samstagmorgen galt es in aller Hergottsfrühe aufzustehen, mussten wir doch bereits um 9:45 Uhr zum Singen antreten. Hier trugen wir folgende drei Lieder vor; «Die Liebe ist der Welt geschenkt», «Musik erfüllt die Welt» und «Oesers Ländli». Im Oberstufenzentrum Thurzelg gaben wir unsere drei Lieder zum Besten. Die Akustik in diesem Saal war hervorragend und unser Vortrag ganz passabel. Zum Schluss spendeten die recht zahlreich erschienen Zuhörer einen lang anhaltenden Applaus. Nun hatten wir endlich Zeit um unsere strapazierten Stimmbänder zu kühlen. Das Expertengespräch, das um 10:45 Uhr stattfand, fiel für Rolf und ein paar anwesende Sängerkammeraden recht zufriedenstellend aus, gab es doch nur ein paar kleinere Details zu bemängeln. Am Sonntag konnten wir dem Mail von Andreas die sehr erfreuliche Mitteilung entnehmen, dass unser Vortrag mit «sehr gut» bewertet wurde. Nach dem feinen Mittagessen verliessen die ersten Sänger das Festzelt und das nicht sonderlich festlich geschmückte Dorf Oberbüren.

Am 28. Juni fand das traditionelle Sommernachtfest bei Engelbert statt, aber ausgerechnet unser Hamburger und Chronist Turi glänzte durch Abwesenheit. Dafür gab es aber einen triftigen Grund, denn er besuchte seinem alten Schützenkammeraden in Deutschland, wo er über 25 Jahre Mitglied des Bürgerschützenvereins Dormagen war. Er hatte sich aber schon vorgängig für seine Abwesenheit entschuldigt. Wie ihm im Nachhinein zu Ohren gekommen ist, war es ein sehr schöner Abend mit vier Mal «G» das heisst mit Gesang, Grilladen, Getränken und natürlich mit den anwesenden Gattinnen. Pardon; die Reihenfolge muss natürlich genau umgekehrt sein, Ladys First, also nochmals; mit Gattinnen, Gesang, Grilladen und Getränken!
Am 16. August begannen die Proben für das Singen am ersten Advent in der katholischen Kirche. Leider waren die ersten zwei, drei Proben nicht sonderlich gut besucht.          
Toni Fässler befindet sich seit kurzer Zeit im neuen Pflegeheim «Alpstee» in Appenzell. Über Besuche von uns Sängerkollegen freut er sich immer ungemein.
Böhlis Alfred ist seit längerer Zeit nicht mehr erschienen, es ginge aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mit dem Singen.

Mitte Oktober: Leider wurden die Probenbesuche nicht besser, es fehlten eigentlich regelmässig die gleichen Sänger. Am Dienstag, dem 18. Oktober kam es zum Eklat. Rolf verkündete in sehr erregtem Zustand, dass er diese Situation nicht länger mitmachen würde und später einmal nicht hören möchte, dass er den Männerchor Harmonie zu Tode dirigiert hätte. Die Quintessenz seiner Ansprache war folgende; er werde das Advendsingen, das Karfreitagssingen und das Singen am Landsgemeinde Gottesdienst noch begleiten, dann sei aber für ihn der Zeitpunkt zum Aufhören erreicht. Wir paar Sängerkollegen sassen da wie begossene Pudel, waren einerseits konsterniert, andererseits konnten wir seinen Ärger und seine Beweggründe durchaus nachvollziehen. Andreas erwiderte daraufhin, dass er überhaupt nicht überrascht sei über Rolfs Reaktion, er hätte diese eigentlich schon viel früher erwartet. Wie ich im Nachhinein erfahren habe, sei seine Kündigung zwei Tage später schriftlich bei Andreas eingegangen.
Es sollte nun eine Vorstandssitzung einberufen werden, um den bereits aufkommenden Untergangsgerüchten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Inzwischen hat Hugo unseren Verein verlassen, er zog nach St. Margreten wo die Kirchenglocken nicht so laut schlagen wie in Teufen.
27. November 2016, 1. Advent. Es geschehen noch Zeichen und Wunder, bis auf Hans Fässler, der irgendwo untätig auf der Insel Zypern herum hockte, hatten wir alle Mann an Bord. Nur Emil und Adolf kamen ein paar Wimpernschläge zu spät zum Einsingen. Wir sangen die vier folgenden Lieder;
«Advent der Christenheit», «Tochter Zion», «Sanctus» (ohne Orgel) und «frohe heilige Weihnachtszeit». Rolf war mit unserm Gesang sehr gut zufrieden. Nach dem Gottesdienst wurden noch einige Fotos gemacht und anschliessend ging es zum Frühschoppen ins Restaurant Adler.
Am 29. November feierte unser Präsident Andreas seinen 70. Geburtstag, zu dem er uns in verdankenswerter Weise ins Restaurant Alpstein eingeladen hatte. Wir unterhielten seine Gäste mit einigen Liedern, wurden dafür mit Speis und Trank verwöhnt. Es war ein schöner, gemütlicher Abend, die Letzten gingen erst kurz vor Mitternacht nach Hause.
Unser Klausabend fand am 20. Dezember im Restaurant Hörnli statt. Bis auf unsern Jüngsten Urban waren alle Mann an Bord. Wir durften ein exquisites Menu geniessen, das aus Randen Suppe, einem gemischten Salat, feinen Nüdeli mit Entercotestreifen, Broccoli Gemüse und einem leckeren Dessert bestand. Mittlerweile fand eine Kommissionssitzung statt, die über die Zukunft unseres Vereines zu beraten hatte. Andreas erläuterte kurz und bündig was Sache sei, es wird ein neuer Dirigent gesucht und der Betrieb soll weiterlaufen. Über das endgültige Schicksal des Vereines soll die Hauptversammlung im Mai 2017 entscheiden. Wie es sich für einen Männerchor gehört, wurden einige Lieder gesungen, es ging fröhlich und lustig zu und her, die Zeit verging wie im Fluge und ohne das wir es bemerkten rückten die Uhrzeiger gegen Mitternacht zu. Mit den besten Wünschen zu Weihnachten und zum Jahreswechsel verabschiedeten wir uns, auf Wiedersehen bis zur nächsten Probe am 10. Januar 2017.
Zu dieser Probe wurden wir per Mail oder Brief eingeladen, mit der Bitte möglichst vollzählig zu erscheinen, denn eine potenzielle Anwärterin auf den Dirigentinnen Posten möchte sich ein Bild von unserer Truppe machen.

Andreas stellte uns Ms Brown vor, erzählte über ihre Herkunft, ihre Ausbildung und ihre momentanen Tätigkeiten. Wir sangen einige Lieder, Frau Brown hörte interessiert zu, sie schien, so glaubte ich, einigermassen angetan gewesen zu sein. Es wird sich nun in absehbarer Zeit weisen, ob wir sie von unseren Gesangs Künsten überzeugen konnten.
Am 24. Januar leitete unsere sehr wahrscheinlich neue Dirigentin Antonia auf eigenen Wunsch die Gesangprobe. Bis auf Urban, der im Moment über beide Ohren in der Arbeit steckt, waren alle Mann anwesend. Die Art und Weise wie Antonia die Probe gestaltete, kam so glaubte ich, bei den meisten Mitgliedern recht gut an. Auch ihre Reaktion deutete eine gewisse Zufriedenheit an. Fast die gesamte Gruppe, inklusive Antonia, sass nach der Probe im Hof gemütlich beisammen, galt es doch die zwei Geburtstage von Emil und Roger zu feiern. Ein paar Tage später war es in Stein gemeisselt, dass Antonia ab Mai unsere neue Dirigentin sein wird. Es wurde einige Tage später auch in der Presse publiziert.
Seit Jahresbeginn wurde fleissig geprobt für das Karfreitagssingen in der evangelischen Kirche. Wir gaben folgende Lieder zum Besten; «das Morgenrot», «für mich gings du nach Golgatha», «Sanctus» und «Herrgott du bist unsere Zuflucht». Am Schluss des Gottesdienstes ergriff unser Präsident Andreas das Wort, um sich und uns vom Pfarrehepaar Schenk zu verabschieden, unter andern mit einem Zitat von Jeremias Gotthelf; «Abschiedsworte müssen kurz sein wie Liebeserklärungen!» Als Zugabe und zum Abschied sangen wir noch «Ode an Gott», kurz nach Beginn erhoben sich alle Anwesenden, wie es auch beim Ertönen der Landeshymne üblich ist. Mit einem herzlichen Applaus bedankten sich die Gottesdienst Besucher für unseren Gesang. Anschliessend folgte der übliche Apéro im Hotel Säntis.
Im April 2017 fand die GV des appenzellischen Chorverbandes in Brülisau statt.
Emil, Rolf und Böhlis Alfred wurden für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Nun rückte der Termin für die Landsgemeinde unaufhaltsam näher. Zwei Proben mit den Oberdörflern mussten genügen für die drei Lieder die wir zum
Besten geben wollten. In der Kirche sangen wir die «Landeshymne» und zum
Schluss die «Ode an Gott». Nach der obligaten «Südwoscht» im Alpstein interpretierten wir vor dem Rathaus und vor dem Abmarsch zum Landsgemeindeplatz das Lied «Zur Schlachtenfeier». Dies waren die letzten
Amtshandlungen von Rolf als Dirigent, er wird nun den Dirigentenstab an Antonia weitergeben. Nach der fast endlos dauernden Landsgemeinde hatten die meisten Sängerkollegen wenig bis gar keine Lust mehr um durch die angeschriebenen Häuser zu ziehen. So blieben gerade noch Rolf, Peter mit Franziska, Engelbert und Turi übrig, die sich aber bestens unterhielten. Am 2. Mai war Kommissionssitzung, am 9. Mai die erste Probe unter Antonias Leitung und heute am 12. Mai findet nun die General Versammlung hier auf dem Freudenberg statt!


Appenzell, den 12. Mai 2017
der Chronist Turi Langhans